„Kriminelle“: HSV-Vorstand geißelt eigene Fans

Das Nordderby gegen Werder Bremen war ein Horror-Tag für den Hamburger SV. Und dies lag nicht nur an dem 0:1 gegen den Erzrivalen, das den ersten Abstieg der Hanseaten aus der Bundesliga immer wahrscheinlicher macht. Es waren einige der eigenen Fans, die dem Verein im Weserstadion an diesem Tag mehr geschadet haben als die Mannschaft – und das will dieser Tage wirklich was heißen. Ein paar Vermummte zündeten im Fanblock des HSV immer wieder Pyrotechnik und schossen Raketen in andere Fanblöcke sowie aufs Spielfeld. Schiedsrichter Felix Zwayer musste die Partie zwei Mal unterbrechen, „um die Gesundheit der Spieler und Zuschauer zu gewährleisten.“ Die Vereinsbosse sind extrem angefressen und kündigen Konsequenzen an.

Rechtliche Folgen für die Täter
Heribert Bruchhagen, seines Zeichens Vorstandschef des HSV, erklärte nach der Partie, die Pyro-Idioten seien keine „Fans, sondern Fußball-Zerstörer.“ Sie hätten mit dem „Fan-Dasein nichts zu tun, sondern wollen dem Fußball schaden.“ Man müsse deshalb dafür sorgen, dass solche Leute nicht ins Stadion kommen, fordert Bruchhagen. Dies sei „eine Aufgabe für die gesamte Bundesliga.“

Bruchhagens Kollege Frank Wettschein, der im Hamburger Vorstand für die Finanzen zuständig ist, wurde in einem Interview auf der Vereinshomepage noch einmal deutlicher. Die betreffenden Personen seien „Kriminelle“, so der Verantwortliche. Er habe „keinerlei Verständnis für ein derartiges Verhalten“, fügt Wettstein an, denn diese Aktionen seien einfach „verantwortungslos.“

Den Tätern kündigte der Vorstand rechtliche Folgen an. Man warte erst einmal das Schreiben des DFB ab, gehe aber von aus, eine Geldstrafe zu bekommen, erläutert Wettstein. Man werde alle juristischen Mittel ausschöpfen, damit jene von den Tätern zu bezahlen ist. Außerdem wolle man „solche Personen nicht im Stadion haben.“ Diesbezüglich habe man „klare Regeln aufgestellt.“ Den letzten Teil darf man wohl so verstehen, dass der HSV einige Stadionverbote verhängen wird.